Die Geschichte des Karate

Das okinawanische Karate ist von Bauern gegründet und gegen die Satsuma - Samurai verwendet worden.

Die Kampfkunst ist ein Privileg der oberen Klasse, genauer gesagt der Anji [ Fürsten ] und keinesfalls durften die verarmten Bauern die jahrhundertalte Te - Hand [ Ti okinawanisch ] erlernen. Über die Existens der chinesischen Quanfa - Stile auf Okinawa wird unterschiedlich berichtet, doch dokumentiert ist die Ankunft Kushankus, der seinen Shaolin - Stil durch die Kata Kushanku ( heute Kanku ) repräsentierte. Seit jener Zeit sprich man von To - Ti ( Tode ) und verbindet das okinawanische Ti ( Te ) mit dem chinesischen To ( Quanfa ). Zum ersten Mal nahmen die Lehrer dieser neuen Kampfkunst auch Schüler aus dem Volk an und verletzten damit das Privileg der Shizoku, alleinige Repräsentanten der okinawanischen Selbstverteidigung zu sein. Diese Entwicklung fand erst im 19. und 20 Jahrhundert statt und hielt bis etwa 1950.

Diese Methode nannte man Tode, Okinawa - te oder Karate ( Kempo ) und ist der Nährboden für alle heutigen Stile des Karate.

Die Te - der Kampfstil der okinawanischen Könige, Prinzen und Anji [ Fürsten ] aus Shuri.

Das Tode ( Karate ) wurde von den niederen Shizoku aus Naha, Shuri und Tomari entwickelt mit Hilfe der chinesischen Lehrer. Auf Okinawa gibt es häufig rein chinesische Stile [ Ryuei-Ryu, Kojo - Ryu ]

In der Nachkriegzeit sind so manche Stile von Okinawaner gegründet worden, die heute großteils als Wettkampfkonzept verbreitet sind. Nach dem Motto " große Stile sind gute Stile ". Die nicht auf den ursprünglichen Wurzeln des Karate aufgebaut sind. Die authentischen okinawanischen Karate - Stile sind nach wie vor auf 50 - 100 Übende beschränkt. Ihre Großmeister geben die Stilkonzepte nicht preis, sie verzichten auf die Anerkennung der Welt und bewahren die jahrhundertalten Geheimnisse.

Zur Zeit des Vietnam - Krieges waren viele amerikanische Soldaten auf Okinawa stationiert und lernten Karate von jeden der das anbot. Oftmals von Lehrern die ohne Erlaubnis unterrichteten. Aus Sicht der okinawanischen Großmeister sind die Stile in solch hohen Maße verfälscht das sie auf Okinawa nur bedingt zum Karate zählen.


Japan

Karate - do " Weg der leeren Hand " Kampfkunst mit Ursprung auf Okinawa, wo sich die Stile aus einer Synthese des okinawanischen Te ( Okinawa - te, und Tode ) und des chinesischen Quanfa ( Kempo ) entwickelten.

Der traditionellen Ryu ( Koryu, Uchinadi )exitieren noch heute auf Okinawa und betreiben keinen Wettkampf. Einige okinawanische Systeme gelangten nach Japan, wie sie sich im Zuge der Veränderungen vom Bujutsu zum Budo, vom Karatejutsu zum Karate - do verwandelten und weltweit als Sport verbreiteten. Die kampfkunst wird auf Basis mehrer überlieferter Kata gelehrt, in denen die Meister der Vergangenheit ihre technischen und taktischen Kampfmethoden [ Bunkai ] verschlüsselten.

Shihan Funakoshi

Shihan Funakoshi wurde 1869 auf Okinawa, als einziger Sohn einer Shizoku Familie geboren. Er gilt in Japan als Vater und Begründer des traditionellen Karate undd plädierte Zeit seines Lebens für eine Methode, die Karate als Weg ( Do ) ermöglichen sollte. 1922 begann Meister Funakoshi den traditionellen okinawanischen Karate Stil in Tokyo, Japan einzuführen und zu unterrichten.

Shihan Nakayama

Shihan Nakayama wurde 1913 in Tokyo, Japan geboren und war ein Schüler von Meister Funakoshi. Er war der Initiator zur Veränderung des Karate in einen Wettkampfsport und zur Gründung [ JKA Japan Karate Association ]. Meister Nakayama entstammte einem alten Samurai Geschlecht von Kendo Meistern und genoß von Kind an eine Erziehung im Sinne des Bushido.

Shihan Kanazawa

Shihan Kanazawa wurde 1931 in der Provinz Iwate [ Japan ] geboren. Obwohl sein Vater und sein Onkel Meister des Jiu-Jitsu waren, begann er Kendo und Judo zu üben. Später entschied er sich fürs Karate und trainierte an der Takushuku Universität unter Meister Nakayama. Er gewann als einziger Karateka die All-Japan-Championships dreimal hintereinander. Im April 2000 wurde ihm während der SKI-Wold-Championships in Bali der 10. Dan Shotokan Karate verliehen.

Shihan Kase

Shihan Kase wurde 1929 in Ciba, Japan geboren. Er war einer der größten und letzten Budo Meister, welcher jahrlang mit Yoshitaka Funakoshi, den Sohn von Gichin Funakoshi, trainiert hatte. In den sechziger Jahren leitete er die Ausbildung der JKA - Instruktoren. 1965 bereiste er Afrika und Europa um Karate zu lehren. Durch seine langjährige Lehrtätigkeit hat er wesentlich dazu beigetragen, Shotokan Karate Do zu verbreiten.

Shihan Ochi

Shihan Ochi wurde 1940 in Taijo, Japan geboren. Er gehört zu den weltweit renommiertesten Karatemeistern des Shotokan Karate und hält den 8. Dan JKA. Im Jahr 1964 wurde Meister Ochi JKA Instructor und unterrichtete fortan in Tokio im Zentraldojo. Bei den All japanischen Karatemeisterschaften belegte er 1960 den ersten Platz in Kumite. Im Jahre 1970 kam Hideo Ochi nach Deutschland, um im DKB die Nachfolge von Bundestrainer Kanazawa anzutreten. Der unermüdliche Einsatz für das deutsche Karate haben ihm international größte Achtung und Respekt verschafft.

Shihan Shirai

Shihan Shirai wurde 1937 in Nagasaki, Japan geboren und ist einer der berühmtesten Karatetrainer der Welt. Sein Karate ist die Verkörperung von Karaft, Schnelligkeit und Geschmeidigkeit. Der Schüler von Sensei Kase wurde in der Japan Karate Association [ JKA ] einer der besten und erfolgreichsten Kämpfer in Kumite und Kata. Hiroshi Shirai lebt seit über 30 Jahren in Mailand ( Italien ) als Cheftrainer der international erfolgreichsten Karatenation im traditionellen Karate und trainiert selbst heute noch jeden Tag früh morgens in seinem kleinen Dojo mit seinen Schülern.

Shihan Enoeda

Shihan Enoeda wurde 1935 in Fukuoka, Japan geboren. Im Alter von 7 Jahren begann er mit dem Training des Judo und wechselte mit 17 Jahren jedoch zum Karate an der Takushoku Universität, wo er zu jener Zeit von Meister Nakayama unterrichtet wurde. 1963 gewann er die All japanischen Meisterschaften im Kumite. Im Zuge der Ausdehnungspolitik unterrichtete Meister Enoeda zwischen den Jahren 1963 und 1967 in Indonesien, Südafrika und den USA. 1971 wurde er Chefinstruktor für Europa.


Kodansha die Stufe der Meister

Die Kodansha umfassen die Dan Grade von fünf bis zehnten. Im Unterschied zu den Yudansha, die die Dan Grade von eins bis vier beinhalten und als „ Wegschüler“ der Ha – Stufe bezeichnet werden. Erst die Kodansha Grade sind selbstständige Lehrer. Sie unterteilen sich in Kokoro und Iri kokoro und tragen die TitelRenshi, Kyoshi und Hanshi [ Shihan ].

Kokoro: Den ersten Abschnitt der Meistergrade nennt man Kokoro. Ihnen spricht man ein in der generellen Haltung sichtbares reifes Bewußtsein zu. Dieser Abschnitt besteht aus dem 5. Und 6. Dan. Der erste Grad dieses Wegabschnittes kann frühestens im Alter von 30 Jahren erreicht werden. Er setzt nicht nur eine konsequente Budo Erfahrung , sondern auch Lebenserfahrung voraus. So kann ein Übender zwischen dreißigsten und den zweiundvierzigsten Lebensjahr den 5. und 6. Dan erhalten, die man beide mit dem Titel „ Renshi „ anspricht. Die Renshi Graduierungen sind selbstständige Meistergrade, die der geistige Reife eines Menschen entsprechen. Sie bezeichnen für diese Stufe notwendige Formen der Selbstperfektion, vor allem die Überwindung des Vorurteils und des Profitdenkens. Kokoro sind die ersten Budo Graduierugen der Reife. Der „Mann mit Bewußtsein“ [ Kokoro] ist ein Teil jener Kunst geworden, die er übt. Durch die lange Zeit der Bemühungen hat er verstanden, dass er sich nun jeder Erfahrung öffnen und jedes ihm zur Verfügung stehende Mittel gebrauchen muss, um die letzte Herausforderung bestehen zu können. Auf dieser Stufe gibt es kein Zögern, kein Selbstmitleid und kein Bedauern mehr. Sie besteht aus dem vollkommenen Opfer. Darum wissend, opfert dieser Mensch einen Teil seines Lebens dem Lehren. Dadurch erweitert er seine eigene Erfahrung. Er weiß, dass der Lohn für seine Bemühungen im Geben liegt und das jeder weitere Fortschritt nur durch bedingungsloses Geben erreicht werden kann. Im Geben ohne Anspruch versucht er sich selbst zu ergründen. Das ist es, was er verstanden hat und was ihn vom Krieger [ Yudansha ] unterscheidet. Der Renshi hat Begriffe wie Kampf und Sieg überwunden. Er ist über sie hinausgegangen und sucht nun die Überwindung der Illusion. Obwohl er ebenso wie der Yudansha regelmäßig Technik übt, ist seine Welt eine andere. Sie ist frei vom Ich. Der Yudansha hängt noch am Kämpfen, er sucht den Sieg, den Fortschritt, den Vergleich. Noch kann er nicht verstehen, dass dahinter eine neue Welt liegt. Auf seine Stufe braucht er das ich, um mit ihm zu wachsen. Erst wenn die Erfahrung kommt , kann er loslassen. Durch das Training der Technik allein kann man diese Stufe nicht erreichen. Wenn sich der Krieger nur auf seine Technik verlässt und für Ratschläge des Verhaltens unzugänglich wird, verfällt er in Ignoranz gegenüber der Weg lehre. Um diese Verwirrung zu vermeiden, ist es wichtig, das Weg Ideal deutlich sehen zu lernen und jenen zu vertrauen, die darum wissen. Um die Stufe der Renshi zu erreichen, bedarf es einer vollkommenen Identifikation mit der Weg lehre und einer von Ich vollkommen befreiten Beziehung zum Lehrer. In einem Leitsatz der Budo Philosophie heißt es: Wenn der Mann mit Bewußtsein [ Renshi ] dein Lehrer sein soll, muß er vorher dein Freund sein. Wenn er dir die Wahrheit sagen kann, ohne dass du dich verletzt fühlst, wenn du das in deinem Herzen möglich machst, dann hast du einen wirklichen Lehrer.

Iro kokoro: Die höchsten Meistergrade im Budo nennt man Iro kokoro. Sie sind die Grade der Reife und beinhalten die Titel Kyoshi [ 7. und 8. Dan ] und Hanshi [ 9. Und 10. Dan ]. Zwischen dem zweiundvierzigsten und dem fünfzigsten Lebensjahr ist der Titel Kyoshi möglich. Dieser Titel bezeichnet ein hohes Niveau im Selbstumgang eines Menschen und die Fähigkeit der ungetrübten Erkenntnis aller äußeren Umstände und Gegebenheiten. Ab den sechzigsten Lebensjahr ist der neunte und ab den siebzigsten Lebensjahr der zehnte Dan möglich, denen man den Titel Hanshi [ Shihan ] zuspricht. Dies sind die höchst perfektionierten Graduierungen des Budo, und nur sehr wenige Menschen haben sie je erreicht. Sie entsprechen der endgültigen Meisterschaft [ Ri – Transzendenz im Wesen ]. Der elfte und zwölfte Dan sind Grade , die erst nach dem Tod verliehen werden können. Sie stehen symbolisch für die absolute Vollkommenheit, die zu Lebzeiten von einem Menschen nicht erreicht werden kann. Der Hanshi lebt in vollkommenem Einklang innen und außen und ist die Parallele zum Roshi aus dem Zen. Seine Übung ist die Einheit. All seine Gesten und Handlungen sind Ausdruck einer Art zu denken. Er hat jeden nur erdenklichen innere Zustand gemeistert, nicht nur die Abhängigkeit von Besitz und Prestige, sondern auch die Angst vor dem Tod. Er lebt in vollkommener Freiheit, sein physischer Ausdruck ist rein, weil sein Geist rein ist. Er weiß um diese hohe Perfektion, und ehe sein Weg beendet ist, bemüht er sich darum, jemanden zu finden, auf den er seine Kunst übertragen kann, damit sie nicht stirbt. Während sich der Renshi und Kyoshi an der Spitze der Lehrpyramide des Budo befinden, steht der Hanshi außerhalb dieser Pyramide. Seine Aufgabe ist es nicht, die Schülergruppen zu unterrichten, sondern den bereits Erfahrenen zum letzten Schritt zu Initiieren. Kein Mann der Reife lässt je den Umfang seiner Erfahrungen sichtbar werden oder stellt seine Fähigkeiten zur Schau. Sein Sehen ist jenseits von all dem, was für weniger Erfahrene wichtig scheint. In diesem Bereich, zu dem nur er Zugang hat, kennt er jede Tür, hinter der die Wahrheit liegt. Doch nie öffnet er sie vor anderen, nie stellt er etwas richtig, nie belehrt er. Seine Aufgabe besteht darin, zuwarten, bis die Schüler den Hanshi von selbst erkennt. Ohne vollkommene Überwindung des Ego ist dies unmöglich. Die unbekümmerte Heiterkeit des Hanshi, sein vollkommen überwundenes Ich und die perfekte Demut, die er selbst gegenüber den Anhängern immer zur Schau stellt, trügt und täuscht den Selbstgefälligen über die eigentliche Wahrheit hinweg. Die Fähigkeit zu erkennen, dass der Hanshi die höchstmögliche Stufe der geistigen Entwicklung erreicht hat, ist nicht jedem Menschen gegeben. Der Hanshi wendet sich nie an eine Gruppe, um zu unterrichten oder an einen Schüler, um ihn zu verbessern. Er kann den Unterschied beobachten, doch er sagt nichts. Nur der Einzelne, der , der gelernt hat zu sehen, und sich von seiner Unbekümmertheit nicht täuschen lässt, kann sich an ihn wenden. Erst wenn er ein Niveau erreicht hat, das ihn den Zugang zum Hanshi ermöglicht, kann er ihn verstehen. Durch diese Verbindungen wurden seit jeher in den Kampfkünsten die Kettenglieder der Überlieferung ineinandergefügt. Diese Überlieferung geschieht von „ Herz zu Herz „ [ ishin denshin ] und unterscheidet sich in nichts von der Überlieferung aller andern geistigen Wege der Buddhismus.

Yudansha - die Meisterschüler Die Yudansha umfassen die Graduierugen vom ersten bis einschließlich dem vierten Dan und unterteilen sich in die Stufen „ Omote und Okuden
Omote: Das Erreichen der ersten Danstufe [ Shodan ] darf nicht mit der Meisterschaft der Kampfkunst verwechselt werden. Shodan zeigt an, dass der Schüler die technischen Grundlagen gemeistert und sein inneres Potenzial bis zu jenen Umfang geformt hat, aufgrund dessen er in den kommenden Jahren über die Shu Stufe hinausgehen und den Geist des Budo erfahren kann. Hier beginnt der Weg. Das Sprichwort: „ Karate beginnt erst dort, wo die Technik aufhört“ deutet darauf hin. Den technischen Bereich dieser Stufe nennt man Omote.
Er erstreckt sich über den 1. Und 2. Dan und bezeichnet das Perfektionieren der Form
[ Techniken ]
4. Dan [ Yondan ] Techniker
3. Dan [ Sandan ] Wegschüler
2. Dan [ Nidan ] Formschüler
1. Dan [ Shodan ] Formschüler

Okuden: Okuden ( geheime Lehren ) bezeichnet den 3. Dan und zieht sich auf das Verständniss der inneren Stilprinzipien. Diese nennt man auch die „ innersten Geheimnisse der Kampfkunst „ ( Gokuhi ), die nur wenigen Schülern unterrichtet wird. Es ist die Stufe der Übung, in der sich geistige Reife mit technischer Reife verbindet. Hier wird das Kihon [ Ki – Energie , Hon Grundlage ] zur Wissenschaft. Okuden lebt nicht aus der Formroutine, mit der im Wettkampf Leistungsresultate angestrebt werden. Der Fortschritt im Budo entsteht hier erst durch die Bekenntnis zur Kultur und zur Kunst, aus der die Fähigkeit zum Eigenen erwachsen kann. Nachahmer könne diese Stufe nicht erreichen. Die stärkste Herausforderung des Schülers auf dieser Stufe besteht in der realistischen Einschätzung der Situationen und im ewigen Kampf um die rechte Haltung [ Shisei ]. Im technischen Bereich verändert sich dadurch die Form grundliegend. Alles, was er tut, muss er konzentriert und richtig tun. Jeder noch so kleinen Handlung gegenüber muss er eine rechte und verantwortliche Haltung entwickeln, seine Fehler selbstkritisch betrachten und aus ihnen lernen.

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